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Home >> Tejeda >> Cruz Timagada - Bentayga(Spur nº13)
Ruta 10: Artenara - Cruz de Tejeda

Cruz Timagada - Bentayga

GENERELLE HINWEISE. Zweifellos ist der Roque Bentayga eines der auffälligsten Phänomene, nicht nur in dieser Umgebung, sondern auf ganz Gran Canaria. Geologisch gesehen ist der Roque Bentayga deshalb so beeindruckend, weil er einer der größten Monolithen auf dem ganzen kanarischen Archipel und der wichtigste Zeuge für die Entstehung der Insel ist, denn genau an dieser Stelle erhob sich majestätisch der erste große Schildvulkan, der aus dem Meeresgrund aufstieg und die Grundlage für die Insel bildete.

Besonders interessant sind an diesem emblematischen Felsmonolithen auch seine vielfältigen historischen und archäologischen Aspekte. Auf seinem Gipfel ereignete sich eine der wichtigsten Begebenheiten in den letzten Augenblicken der Eroberung der Insel und in seiner Umgebung wurden außerordentlich viele Zeugnisse aus den Zeiten der Ureinwohner entdeckt, was sich aus den vielen archäologischen Fundstätten ablesen lässt.

Der Roque Bentayga ist ein Basaltmonolith, der sich 1404 m über dem Meeresspiegel erhebt und derzeit als eines der größten und spektakulärsten Naturmonumente auf Gran Canaria angesehen wird. Er hatte in der Vergangenheit für die alten Kanarier eine ganz besondere Bedeutung. Hier an diesem Felsfinger wurde ein komplexes System von Höhlenwohnungen eingerichtet, mit Getreidespeichern für die Erntereste und sogar mit Höhlen, die als Grabstätten verwendet wurden. Zudem diente er als uneinnehmbare natürliche Festung, auf die sich die Kanarier flüchteten und den Angriffen der kastilischen Truppen widerstanden. Vor allem jedoch war dies eine religiöse Kultstätte.

Ein Almogarén war ein Ort der Anbetung, der sich normalerweise auf einer Anhöhe befand. Hier wurde Acorán verehrt, der Gott der früheren Bewohner von Tamarán, also der Ureinwohner, die damals auf der Insel lebten, die wir heute als Gran Canaria kennen.

Im Osten dieses Monolithen befindet sich, in den Felsen gehauen, ein Quadrat mit runden Vertiefungen und kleinen Kanälen, das die Experten als Kultstätte interpretiert haben. Außerdem gibt es in der Gegend Höhlengravuren mit lybisch-berberischen Schriftzeichen sowie verschiedene Höhlen, in denen die früheren Kanarier ihre Toten bestatteten. Noch heute weisen viele dieser Höhlen die Trockensteinmauer auf, die errichtet wurde, um sie zu verschließen. Wenn man vom Informationszentrum zur Kultstätte hinaufgeht, kann man am Fuß des Monolithen noch eine Steinmauer sehen, die über die ganze Ost- und Südseite verläuft und die den Studien nach vermutlich in der letzten Phase der Eroberung durch die Kastilier zu Verteidigungszwecken errichtet wurde, als der Eroberer Pedro de Vera versuchte, den Prinzen Bentejuí zu belagern, der von der Familie des Guanarteme, also des kanarischen Königs, Tenesor Semidán, abstammte und wahrscheinlich der Thronfolger war.

Dieser Felsmonolith diente in der prähispanischen Vergangenheit im Wesentlichen kulturellen und verteidigungstechnischen Zwecken. Etwas weiter im Westen befindet sich die Siedlung Cuevas del Rey, bestehend aus künstlichen Höhlen, die in den vulkanischen Tuffstein gegraben worden waren und als Wohnräume ebenso wie als Getreidespeicher dienten. Um zu dieser Höhlensiedlung zu gelangen, müssen wir vom Informationszentrum auf der Landstraße hinuntergehen und der ersten Abzweigung folgen. Dieser Fahrweg verbindet den Roque Bentayga mit der Siedlung Cuevas del Rey, in Richtung zum Ortsteil El Chorrillo.

Die verschiedenen Höhlen haben unterschiedliche Formen. Es gibt einige mit kreuzförmigem Grundriss, andere sind eine Mischung aus Häusern und Höhlen, und ganz besonders fällt die sog. Höhle des Guayre auf (so hieß der Herrscher des Gebiets), eine Höhle mit großem, quadratischem Grundriss, die besonders gut ausgearbeitet und innen mit weißer, schwarzer und roter Farbe gestrichen ist. Auf dem Boden befindet sich ebenfalls ein komplexes Netz aus runden Vertiefungen und Kanälen und im oberen Bereich ist ein großer Getreidespeicher, der mit dieser Siedlung in Verbindung steht und nur schwer zu erreichen ist. Hier wurde das überschüssige Getreide gelagert.

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Landkarte

(Zum Vergrößern bitte auf die Karte klicken) Plano del camino

Streckenmerkmale

(Zum Vergrößern bitte auf die Karte klicken) Perfil del camino
Wegbeschreibung

Abschnitt 1: Cruz de Timagada - Casas de La Umbría

Diese Route beginnt am Kreuz Cruz de Timagada und führt zunächst in nordwestlicher Richtung zu den Höhlen Cuevas del Huerto. Anfangs geht sich der Weg zwischen zwei Trockensteinmauern bergauf und überquert einen sträucherbewachsenen Hang mit kanarischem Geißklee, stumpfblättriger Wolfsmilch und kanarischem Natternkopf.

Wir gehen auf einem Weg bergaufwärts, von dem aus wir einen herrlichen Blick haben: in Laufrichtung rechts sieht man den Ort Tejeda, die Riscos de Chapí und die Höhlensiedlung bei Artenara. Links im Hintergrund sind die mit Kunststoff abgedeckten Äcker von La Aldea de San Nicolás, umgeben von den Gebirgszügen Güigüi und Inagua, die das große Tal einschließen. Das Vulkangestein in dieser Gegend enthält mehr Säure, da es sich hauptsächlich um phonolithisches und trachy-phonolithisches Material handelt.

Wir gehen wieder abwärts, mit dem Roque Bentayga vor uns, bis ein neuer, leichter Aufstieg über den Lomo de Las Moradas beginnt, der leicht an der rötlichen Farbe der Felsen zu erkennen ist. In dieser Gegend wächst eine Gemeinschaft von Kardonen (Cynara cardunculus), eine artischockenähnliche Pflanze, die häufig von den Käsern im Norden der Inseln verwendet wird, um den berühmten „Queso de Flor“, den Blütenkäse, zuzubereiten. Eine Tierart, die in dieser Gegend häufig vorkommt, ist das Rothuhn (Alectoris rufa), ein Vogel, der nur noch auf Gran Canaria auf freier Wildbahn lebt.

Über einen engen Weg gehen wir zwischen mehreren Mandelbäumen bergab, bis wir zu einem geschlossenen Teich an einem Erdweg kommen. Auf diesem Weg gehen wir in Richtung Süden und danach nach rechts (in Richtung NW), bis wir zur asphaltierten Straße kommen.

Auf dieser Straße geht es weiter in Richtung NNW. Dabei sollten wir immer bedenken, dass Fußgänger auf der Landstraße auf der linken Seite laufen müssen. Nach etwa 1,5 km kommen wir zur Kreuzung, die zum Roque Bentayga führt.

Abschnitt 2: Casas de la Umbría - Roque Bentayga

Bevor wir unseren Weg zum Roque Bentayga fortsetzen, stoßen wir gegenüber auf einen Viehstall mit zahlreichen Ziegen und Schafen eine Käserei, in der Käse von Tejeda, ebenso wie Gemüse, Obst und Wein aus der Umgebung angeboten wird. Zum Verkauf stehen mehrere Käsesorten: Reifer, halbgereifter oder junger Käse. Die reifen Käsesorten gibt es in den Varianten mit Öl, Paprika oder Gofio.

Der Aufstieg zum Fuß des Roque Bentayga erfolgt ebenfalls über die Landstraße, die ca. zwei Kilometer mit vielen Kurven bergauf führt. Zunächst lassen wir eine Abzweigung nach rechts hinter uns, die zu den Ortsteilen La Higuerilla, La Solana und El Chorrillo führt und danach einen Weg nach links, auf dem man zum Ortsteil El Espinillo kommt. Vor dem Fuß des Monolithen befindet sich ein Informationszentrum, in dem man viel über das Leben der Bewohner vor der spanischen Eroberung rund um diesen uralten Felsen erfahren kann.

Von hier aus führt ein Weg direkt zum Fuß des Roque Bentayga, wo interessante Reste aus der Geschichte der Ureinwohner zu sehen sind. Auf diesem relativ steilen Weg kommen wir in knapp 10 Minuten zu der archäologischen Fundstätte. Auf dem Gipfel können wir, ohne sehr weit vom Weg abweichen zu müssen, die frühere Wehrmauer sehen, die wahrscheinlich von den alten Kanariern zur Verteidigung der Kultstätte, des Almogarén, errichtet wurde, ebenso wie einige interessante Höhlen.

Zusätzliche Informationen zur Strecke

Bentejuí

Bentejuí war sicherlich eine Figuren, die im Verlauf der letzten Ereignisse am Ende der Eroberung die größte Popularität erlangte. Von den einen bewundert, von den anderen unverstanden, war er auf jeden Fall ein personifiziertes Symbol, das die Liebe zur Freiheit und Unabhängigkeit der kanarischen Ureinwohner darstellte.

Bentejuí war wahrscheinlich der Erbe des Guanarteme (Königs) Tenesor Semidán, der damals die Insel regierte. Er gewann an Bedeutung, nachdem sich sein Vater drei Jahre nach Beginn der Feindseligkeiten bereit erklärt hatte, in die Hauptstadt des kastilischen Königreiches zu reisen und mit Fernando, dem König von Aragon, ein Abkommen zu unterzeichnen. Dieser Pakt führte dazu, dass Tenesor Semidán sich taufen lies und den Namen Fernando Guanarteme annahm, Tamarán, also Gran Canaria, dem neuen Königreich von Isabel und Fernando angegliedert wurde und das spanische Königspaar sich verpflichtete, den Charakter der Insel als Königreich, dessen politische und gesellschaftliche Strukturen sowie die Freiheit der Kanarier zu respektieren.

In der Zeit, in der Tenesor Semidán in Kastilien war, führte Bentejuí, und hier begann seine berühmte Geschichte, mit der Unterstützung des Faycán, des Herrschers von Telde, die kanarischen Truppen gegen den Eindringling. Marín y Cubas behauptet, bis dahin habe er den bezeichnenden Namen Tazarte geführt, was etwa „Rebellion, Würde“ bedeutete.

Nachdem Tenesor Semidán wieder auf die Insel zurückgekehrt war, wurde der Tagoror, die oberste Regierung der Kanarier, einberufen. Zum Schluss wurde mehrheitlich der Vereinbarung zugestimmt, die Tenesor und König Fernando unterzeichnet hatten. Allerdings waren nicht alle mit diesem Abkommen einverstanden und Bentejuí blieb weiterhin der Anführer derjenigen, die weiterkämpfen wollten, um die Unabhängigkeit ihrer Insel zu verteidigen.

Und es war hier, am Roque Bentayga, wo der niederträchtige Pedro de Vera Bentejuí belagern wollte, was er allerdings bei seinem ersten Angriff nicht erreichte. Viera y Clavijo berichtet in seiner „Historia de Canarias“ (Geschichte der Kanaren), dass Tenesor Semidán Bentejuí und seine Leute beschwor, sie sollten die Waffen niederlegen und sich ergeben, woraufhin der Verbündete von Bentejuí, der Faycán von Telde, ihm Folgendes antwortete: „Die Kanarier sind noch nicht von der Welt verschwunden, und wir sind hier, auf diesen Felsen“.

Und es war hier, am Roque Bentayga, wo der niederträchtige Pedro de Vera Bentejuí belagern wollte, was er allerdings bei seinem ersten Angriff nicht erreichte. Viera y Clavijo berichtet in seiner „Historia de Canarias“ (Geschichte der Kanaren), dass Tenesor Semidán Bentejuí und seine Leute beschwor, sie sollten die Waffen niederlegen und sich ergeben, woraufhin der Verbündete von Bentejuí, der Faycán von Telde, ihm Folgendes antwortete: „Die Kanarier sind noch nicht von der Welt verschwunden, und wir sind hier, auf diesen Felsen“.

Die Kardone

Cardo cardunculus ist eine einheimische Art, die auf den Kanaren durch die Sorte ferocissima Lowe vertreten ist. Dabei handelt es sich um eine Pflanze, die 25-125 cm groß wird und stachelige Blätter mit flaumiger Behaarung auf der Oberseite hat. Die Blüten sind blau oder lila, selten weißlich, und in gruppenweise auf einem fleischigen Korb angeordnet. Die Früchte sind unbehaart, glänzend, 6-8 mm groß, mit grauen Flecken und haben einen Pappus mit federartigen Haaren.

Die Pflanze ist auch bekannt als spanische oder wilde Artischocke. Sie ist essbar, die Achänen werden zum Füttern von Tauben und anderem Geflügel verwendet. Auch als Heilpflanze geeignet (die Blüten sind erweichend, der Wurzelsud wirkt diuretisch und hilft gegen Nierensteine). Der Saft der frischen Teile wird als natürlicher Gerinnungsstoff der Milch genutzt und ist kennzeichnend für einige Käsesorten auf der Insel.

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