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Ruta 34: Caldera de Bandama

Caldera de Bandama

GENERELLE HINWEISE. Es handelt sich um einen über 220 Meter tiefen vulkanischen Explosionskessel. Der Durchmesser am oberen Rand mit seinen steilen Wänden aus phonolitischen Felsen, gekrönt von Aglommeraten Roque Nublo, beträgt etwa 1.000 Meter und der Umfang ist über 3 Kilometer weit. Beides zusammen, der Vulkan Pico (574 m über dem Meeresspiegel) und der Vulkankessel Caldera de Bandama, stellen ein Beispiel von enormem wissenschaftlichem Wert dar. Die Regierung der Kanarischen Inseln hat diesen Komplex in das umfangreiche Netz der Naturschutzgebiete aufgenommen und ihn zum Naturmonument erklärt. Gleichzeitig wurde er vom spanischen Instituto Tecnológico Geominero (Technologisches Institut für Geologie und Bergbau) zur geologisch interessanten Stelle erklärt.

Diese geologischen Vulkanformen entstanden in der sog. 3. Eruptionsphase, die auch als Phase Post-Roque Nublo bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um die jüngste vulkanische Tätigkeit in der langen Vulkanologiegeschichte von Gran Canaria – der Zeitraum von vor 2,9 Millionen Jahren bis heute. Diese phreatomagmatischen Eruption, die sich innerhalb des Erdmantels bildete, gelangte durch die Entstehung eines großen Risses von ca. 2 km Länge in Richtung NNW nach SSW an die Oberfläche, aus dem ursprünglich die Lava herausdrang. Danach konzentrierte sich der Austritt dieses geschmolzenen Materials auf zwei Schlünde, die jeweils entsprechende Aschenkegel bildeten. Und schließlich wurde mit der Öffnung des südlichen Vulkans aufgrund der Interaktion zwischen dem Magma und dem Grundwasser, auf das das aufsteigende Magma auf seinem Weg nach oben traf, der Ausbruch noch wesentlich intensiver, sodass das Vulkangebäude explodierte. Als Endergebnis blieb dann ein großer Krater zurück.

Nach der Eruptionsaktivität siedelte sich in der ganzen Gegend thermophiler Wald an und an den Schattenseiten sowie in der Nähe der Wasserbetten in den Schluchten wuchsen andere Spezies, Anzeichen für den Übergang zum sog. Monteverde, bestehend aus Lorbeerarten, Gagelsträuchern und Heidebäumen. Bis zur Eroberung durch die Kastilier war dieses Ökosystem außerordentlich dicht und setzte sich aus verschiedenen Baumarten zusammen, die sich normalerweise in Wäldern mit Reinbeständen gruppierten. Einige Namen von Ortsteilen oder Gebieten in der Umgebung des Vulkankessels Bandama bezeugen, dass in der Vergangenheit solche Wäldchen in Reinbeständen vorhanden waren, beispielsweise El Sabinal, El Dragonal oder El Mocanal und andere. Bis heute hat im Inneren des Vulkankessels Caldera de Bandama ein Rest des thermophilen Waldes überlebt, der besonders auf der westlichen Seite relativ üppig wächst.

Auf der Nordseite dieses Vulkankessels befindet sich eine sehr interessante archäologische Fundstätte namens Cueva de los Canarios, eine Gruppe mit Höhlenwohnungen und kollektivem Getreidespeicher, in dem Inschriften gefunden wurden, deren Schriftzeichen den lybisch-berberischen ähneln.

Der Name „Bandama“ hat seinen Ursprung nicht in prähispanischen Zeiten, sondern stammt von einem flämischen Händler namens Daniel Van Damme, der sich im 16. Jahrhundert in dieser Gegend niederließ und auf dem Grund und an den Hängen Weintrauben erntete, um davon Wein herzustellen. Die Weine aus diesem ganzen Landstrich des Berges Monte Lentiscal, zu dem auch Bandama gehört, haben im Laufe der Jahre stark an Prestige gewonnen, sogar auch außerhalb der Insel. Der erste historische Hinweis auf den Weinbau und die Herstellung von Weinen in dieser Gegend stammt aus dem Bericht dieses reichen Händlers, in dem zu lesen ist: „Ich habe im Vulkankessel Weinstöcke angebaut, was täglich 2.000 Dukaten kostet. Die Sorte Malvasía gedeiht sehr gut und ich sollte besser einen weiteren Weinstock kaufen, der rentabler ist, so wird diese Sorte allmählich einige angebaute Weinberge besiedeln (...) weil die Malvasía wegen der großen Fruchtbarkeit ihrer Reben vielversprechend ist, das Wetter sie nicht sehr beeinträchtigt und so kann ich mehr Malvasía anpflanzen und nicht mehr den einen oder anderen Weinstock verlieren. Man sollte unten eine Weinkellerei bauen.” (Torres Santana, 1991). Und es war auch Daniel Van Damme, der im Inneren dieser außerordentlichen Niederung eine der ältesten Keltereien der Insel einrichtete, die dort noch heute besteht.

Wie wir im Anschluss sehen werden, kommt man über einen alten Weg in den Vulkankessel, der in Serpentinen bis zum Grund führt. Dieser Weg ist ziemlich steil und weist einen gewissen Schwierigkeitsgrad auf, vor allem auf dem Rückweg, wenn wir wieder hinauf gehen müssen, aber es ist zweifellos der Mühe wert, wenn wir bis zum Herzen dieses eindrucksvollen Vulkans gelangen möchten, wo wir außerhalb zudem auch eine noch bewohnte alte Häusergruppe finden können.

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Landkarte

(Zum Vergrößern bitte auf die Karte klicken) Plano del camino

Streckenmerkmale

(Zum Vergrößern bitte auf die Karte klicken) Perfil del camino
Wegbeschreibung

Um zum Ausgangspunkt des Weges zu kommen, müssen wir auf der Landstraße GC-802 zu dem Örtchen Caserío de Bandama fahren, eine Häusergruppe am nordwestlichen Rand dieser großen Niederung, von denen einige sehr alt und wunderschön gebaut sind.

Auf einer asphaltierten Straße kommen wir zu einer Straßenkreuzung, wo sich das erwähnte Örtchen befindet. Über eine Kreuzung kommen wir zum Gipfel des Vulkans Pico de Bandama. Wir empfehlen, zuerst dorthinauf zu gehen. Die andere Straße führt zum Golfplatz von Bandama und zum Ortsteil La Atalaya. Unser Ausgangspunkt befindet sich genau an dieser Stelle. Zwischen einer Guagua-Bushaltestelle und einem Restaurant gehen wir in diese Häusergruppe, wo wir nach ca. 20 Metern ein Eisengitter sehen, durch das man zum Weg hinunter in den Vulkankessel kommt.

Auf dem Weg kann man sich nicht verirren, denn er ist auf den ersten Blick zu sehen und es gibt keinerlei Kreuzungen, an denen man zweifeln könnte. Wenige Meter nach unserem Start kommen wir zu einem herrlichen Aussichtspunkt, wo eine Pause wirklich ratsam ist. Von hier aus sehen wir große Geröllhalden, die auf den Wänden dieser Niederung nach unten fallen. Während der Pause können wir auch die Informationstafel lesen, auf der wir interessante Auskünfte zu dem Bereich finden, den wir besuchen wollen.

Unser Weg bergab hat immer einen Belag aus Lapilli-Steinchen und wir können einige Beispiele der autochthonen Flora bewundern, beispielsweise Gerbersträucher (Echium decaisnei), kanarischen Wermut (Artemisa canariensis), die Blütenreiche Winde (Convolvulus floridusl), den Kanaren-Orobal (Withania aristata) oder die kanarische Buschmalve (Lavatera phoenicea), ebenso wie andere Felsgewächse, die an den Felsen haften und gelegentlich unseren Weg säumen.

Nach 30 Minuten kommen wir zum Grund des Felskessels, von wo aus wir einen anderen Weg nehmen können, der ebenfalls nicht zu verfehlen ist und darum herum führt. Ganz im Süden befindet sich ein Vogelobservatorium (hide), von wo aus man die vielfältige und interessante Vogelfauna in der Gegend beobachten kann. Dazu gehören vor allem Turmfalken, Eulen, kanarische Bergstelzen, Mönchsgrasmücken, Kanariengirlitze, von deren Anblick und Gesang die Vogelliebhaber begeistert sein werden.

Mehr oder weniger in der Mitte auf dem Grund dieser Vulkanniederung sieht man ein altes Haus, das noch bewohnt ist, die bereits erwähnte Kelterei und eine Tenne als Zeuge einer Vergangenheit, in der hier Getreide angebaut wurde. Zahlreiche Anpflanzungen, Hühner, ein Esel und einige dicht belaubte Bäume, die in den Ruhepausen nach der täglichen Arbeit Schatten spenden, schmücken diese Umgebung und verleihen ihr einen malerischen Charakter.

Der Aufstieg erfolgt über denselben Weg, auf dem wir herab gekommen sind, auch wenn dies, wie bereits erwähnt, wesentlich anstrengender ist und länger dauert, nämlich ca. 45 Minuten bis eine Stunde. Auf jeden Fall ist, wie gesagt, der Weg gut erkennbar und die Anstrengung ist der Mühe wert.

Zusätzliche Informationen zur Strecke

Der Mastixstrauch (Pistacia lentiscus L.)

Der Mastix ist ein harziger Laubstrauch aus der Familie der Anacardiaceae. Er ist dicht und stark verzweigt, mit dunkelgrünen, zusammengesetzten Blättern, eingeschlechtigen Blüten auf verschiedenen Stängeln, die in achselständigen Rispen angeordnet sind. Die Früchte sind klein und kugelig, anfangs rot und später schwarz. Der Strauch kann bis zu 8 Meter hoch werden.


Er wächst normalerweise in warmen Regionen und passt sich gut an unfruchtbare und trockene Böden an. Es handelt sich um eine thermophile Art, die in Mittelmeergebieten und auf den Kanarischen Inseln spontan aufgeht. Gelegentlich bildet der Mastixstrauch ausgedehnte Kolonien, entweder als vorherrschende Art oder vermischt mit anderen, verholzten Arten ähnlicher Merkmale.


Er kommt häufig zusammen mit wilden Ölbäumen, Wacholder und Rosmarin vor. Sein Holz ist für die Drechslerei und zur Herstellung von kleinen Gegenständen benutzt worden. Alle grünen Pflanzenteile besitzen einen sehr kräftigen, aromatischen Duft, hervorgerufen durch den harzigen Pflanzensaft, und verursachen beim Kauen ein Gefühl, das bei den Orientalen sehr beliebt ist. Sie wurden auch als Mittel für weiße Zähne, kräftiges Zahnfleisch und frischen Atem benutzt. Der harzige Saft des Stamms wurde sogar als Lack für Bilder verwendet.

Der Weinbau am Berg Monte Lentiscal

Das Weinbaugebiet Monte Lentiscal besteht aus einer dokumentierten Fläche von 77,693 Hektar, wie aus den vom Kontrollrat für die Herkunftsbezeichnung von Gran Canaria zur Verfügung gestellten Daten mit Stand März 2008 hervorgeht. Diese Anbaufläche ist auf insgesamt 44 Eigentümer und/oder Pächter aufgeteilt. Traditionell werden auf den einzelnen Feldern verschiedene Rebsorten angebaut, die hauptsächlich aus weißen und dazwischen auch roten Trauben bestehen.

Die Anbausysteme und kulturellen Verfahren der alten Weingärten sind die in diesem Gebiet traditionellen Methoden, bei denen normalerweise darauf geachtet wird, dass die Weine ihre guten Eigenschaften behalten.

Vorherrschend sind niedrige Weinstöcke und in Gobelet-Erziehung. Die neuen Anpflanzungen, bei denen hauptsächlich eine Erziehung im Spalier gewählt wird, sind mit Techniken erfolgt, die weltweit ihre Bedeutung beim Erzielen einer guten Produktion mit hoher Qualität hinsichtlich der önologischen Werte der Trauben unter Beweis gestellt haben.

Der Monte Lentiscal ist seit Jahrhunderten eine emblematische Weingegend auf der Insel, wo hauptsächlich Rotwein hergestellt wird. Der Markt für kanarischen Wein konzentriert sich im Wesentlichen auf junge Weine aus demselben Jahr, also Weine, die keinem Reifeprozess unterzogen werden.

Ein weiteres Kennzeichen der Anbaugebiete am Monte Lentiscal ist die Qualität des Bewässerungsanbaus in den neuen Betrieben, und zwar in einem Bereich, in dem sich die Niederschläge hauptsächlich auf nur Jahreszeiten beschränken und im allgemeinen geringe Werte aufweisen. Die spezielle Bodenstruktur vulkanischen Ursprungs, bestehend aus stark hygroskopischen Lapilli-Steinchen mit sehr geringer Evapotranspiration dient dazu, dass in den Nächten mit hoher Luftfeuchtigkeit, die in dieser Gegend gerade in den Zeiträumen auftreten, wenn es für die Pflanzen am wichtigsten ist, die Feuchtigkeit aufgenommen und tagsüber bewahrt wird. In den Jahren, in denen es bis zu sechs Monate lang nicht regnet, ist es jedoch unvermeidlich, dass einige der Pflanzen absterben. Dies ist an den kahlen Stellen zu erkennen, die in einigen Weingärten zu beobachten sind. Zur Lösung dieser Probleme mussten die Weinbauern auf künstliche Bewässerungssysteme zurückgreifen. Die Vorzüge, die sich aus der Anwendung der neuen Technologien in den Plantagen ergeben, sind aus den stabilen Produktionszahlen ersichtlich und für die Verbraucher an der Qualität der neuen Weine aus dieser Gegend erkennbar.

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