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Home >> Vega de San Mateo >> Degollada de Becerra - Lagunetas (Spur nº04)
Ruta 01: Siete Fuentes - San Mateo

Degollada de Becerra - Lagunetas

GENERELLE HINWEISE. Das Gebiet, durch das diese Strecke führt, umfasst den Abschnitt einer Schlucht, die in den Gipfelbereichen von Gran Canaria beginnt und sich bis in den oberen Bereich der mittleren Höhenlage der Gemeinde Vega de San Mateo zieht. Diese Schlucht, Barranco de Guiniguada, wird im oberen Abschnitt La Mina genannt, weil sich dort oben eine Wassergalerie befindet, die eine Verbindung zwischen dem Auffangbecken dieses Gebirgsbachs mit dem Vulkankessel Caldera de Tejeda bildet.

Der Weg ist dem Passatwind und dessen charakteristischem Wolkenmeer ausgesetzt (Windseite der Insel in Richtung NO). In der Nähe von Las Lagunetas bringt das Phänomen des horizontalen Regens ausgiebige Niederschläge von über 800 mm, bei ziemlich starken Temperaturschwankungen auch tagsüber, im Gegensatz zu anderen Gegenden im unteren Teil der mittleren Höhenlagen und der Küste von Gran Canaria. Diese Witterungsbedingungen ermöglichen die Entwicklung einer Vegetation aus Lorbeer- und Kiefergewächsen. Die Landschaft ist geprägt von der landwirtschaftlichen Nutzung der Hänge, die stufenförmig in Terrassenfeldern für Trockenanbau angeordnet sind – Kartoffeln, Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obstbäume. Besonders stark vertreten sind auch Mandel-, Kastanien- und Nussbäume, die für den privaten Verbrauch und zur Versorgung des Inlandsmarktes bestimmt sind.

Im oberen Teil der Schlucht ändert sich das Klima zur typischen Witterung in Höhenlagen zwischen 1500 und 2000 m. Hier fallen weniger Niederschläge – ca. 400 mm im Jahresdurchschnitt – und die Temperaturschwankungen im Laufe des Jahres und auch tagsüber sind stärker. In diesem Zusammenhang ist auch auf gelegentliche Schneefälle im Dezember und Januar hinzuweisen, auch wenn der Schnee nie lange liegen bleibt.

Hier sind Bestände von kleinblättrigen Drüsenfruchtsträuchern und kanarischer Geißklee (Adenocarpus foliolosus und Teline microphylla) zu finden, ebenso wie Zwergginster (Chamaecytisus proliferus) und niedrigere Pflanzen wie Salbei oder Thymian. Außerdem gibt es zahlreiche aufgeforstete Pinien, vor allem kanarische Pinien (Pinus canariensis), die neben eingeführten Koniferenarten (Pinus halepensis, pinaster, radiata usw.) wachsen. Die Landbevölkerung stand schon immer in enger Verbindung mit der Holzverarbeitung (Holzkohle, Sägewerke, Herstellung von Holzteer, Sammeln von Piniennadeln usw.). Heutzutage sind diese Aktivitäten reguliert, denn die Wälder sind Teil der Naturschutzgebiete. Dieser Bereich gehört z. B. zum geografischen Einzugsgebiet des Landparks Nublo. Bereits zur Zeit vor der spanischen Eroberung wurde die Gegend als Weidegrund genutzt, hauptsächlich für Schafe und Ziegen. Die hier gewonnene Milch wird in kleinen Käsereien zur manuellen Käseherstellung genutzt. Diese Milchprodukte haben einen ganz eigenen Geschmack, der von den hiesigen Weiden bestimmt ist.

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Landkarte

(Zum Vergrößern bitte auf die Karte klicken) Plano del camino

Streckenmerkmale

(Zum Vergrößern bitte auf die Karte klicken) Perfil del camino
Wegbeschreibung

Becerra - Lagunetas

Die Route beginnt beim Informationszentrum im Sattel Degollada Becerra, in dem umfangreiche Auskünfte über die Entstehung des Vulkankessels Tejeda geboten werden.

Zu diesem Informationszentrum kommt man auf der Generalstraße (GC-2) oder über die Kreuzung bei Llanos de la Pez. Gegenüber dem Parkplatz von Degollada Becerra, wo normalerweise ein Stand mit Souvenirs und typischen Lebensmitteln von den Kanaren (Käse, Rum, Honig, das Mandelgebäck Bienmesabe usw.) aufgebaut ist, beginnt die Strecke.

Der Weg führt zunächst ca. 140º in Richtung SO, wobei wir den Vulkankessel Tejeda hinter uns lassen. Es handelt sich um einen Erdweg mit geringer Steigung, der uns zum oberen Teil der Schlucht La Mina führt. Auf beiden Seiten des Weges wachsen kleinblättrige Drüsenfrüchte, Geißklee und Zwergginster sowie einige Kastanienbäume und Korbweiden. Am Ende des Weges stoßen wir hinten am höchsten Teil der Schlucht La Mina auf ein rotes Haus in Ruinen, vor dem sich drei Höhlen befinden, die früher als Schuppen genutzt wurden. Davor, und unter unserem Weg, sehen wir eine Wassergalerie, die sog. Boca de la Presa.

Vom Eingang dieser Wassergalerie nehmen wir in 20º Richtung Norden einen Erdweg, der auf der rechten Seite der Schlucht bergab führt. Wir lassen die Schlucht La Mina linkerhand liegen und sehen dort ein Bauwerk. Der Erdweg wird enger und im Winter muss man hier vorsichtig sein, damit man nicht ausrutscht. Wir kommen zu einem Ziegen- und Schafsgehege, wo drei Metallbadewannen als Tränken aufgestellt sind. Wir gehen davor vorbei, weiter zum Hirtenhaus und kommen an einem großen Feigenbaum und einer Trockensteinmauer vorüber.

Am gegenüberliegenden Hang sehen wir zwei Wassermühlen neben dem Eingang zur Wassergalerie La Mina. Eine dieser Mühlen ist verlassen, die andere dagegen funktioniert noch. Wir lassen das Hirtenhaus rechts liegen, denn der Weg führt darunter vorbei. Geradeaus weiter kommen wir zu einigen Felsen, von wo aus man einen herrlichen Blick auf den Ortsteil Las Lagunetas und sogar bis auf die Stadt Las Palmas de Gran Canaria hat, wenn der Tag klar und kein Wolkenmeer vorhanden ist. Von den Felsen aus sieht man einen großen Kastanienbaum, in dessen Richtung wir gehen müssen, denn der Weg führt direkt darunter vorbei.

Wenn wir bei der Kastanie angelangt sind, können wir einen kleinen Umweg machen und zu einer nahegelegenen Stelle gehen, von wo aus man einen herrlichen Blick auf den Nordosten der Insel, einschließlich die Stadt Las Palmas de Gran Canaria hat. Es bestehen zwei Möglichkeiten: entweder gehen wir auf dem Weg hinunter, der entlang einer Rohrleitung zu einigen Felsmonolithen führt, oder wir steigen den Hang bergauf bis zu den Dykes im oberen Bereich, wo wir eine alte Hütte finden, die möglicherweise als Schuppen und zum Schutz der Hirten diente.

Wenn wir die Landschaft bewundert haben, kehren wir zur Kastanie zurück und gehen auf dem Talweg davor bergab. Dabei begleitet uns eine alte Rohrleitung aus Backstein bis hin zu dem Weg, auf dem wir nach Las Lagunetas kommen. Weiter geht es immer in Richtung NO. Las Lagunetas liegt in Laufrichtung links am Grund der Schlucht. Bevor wir den Ortsteil Las Lagunetas erreichen, kommen wir an dem Wasserfall der Schlucht La Mina vorbei. Weiter vorne stoßen wir auf eine als Schuppen genutzte Höhle, und davor auf ein verzinktes Stahlrohr, aus dem Wasser fließt, das für die Tiere in einer nahegelegenen, in den Felsen gehauenen Tränke aufgefangen wird. Wir gehen weiter und kommen zu einem anderen Schuppen, in diesem Falle sehr neu und aus Backsteinen errichtet (1). Links davon geht der Weg weiter, ein Erdweg, der uns zu einem eindrucksvollen felsigen Gelände bringt, wo eine bemerkenswerte Vegetation bestehend aus Affenpalme (Kleinia neriifolia) festzustellen ist.

Am Hang gegenüber sehen wir einen Aschenkegel, von wo aus ein Weg abgeht und sich eine Wassergalerie befindet. Wir gehen weiter und kommen in eine Gegend mit Dykes. Hier erwartet uns ein wirklich eindrucksvoller Anblick, nämlich eine Struktur aus Agglomerat der Phase Roque Nublo, über das sich eine Trachybasaltschicht mit säulenförmiger Klüftung ergossen hat. Später wurde dies alles bei einer weiteren Eruption nochmals am oberen Teil mit Agglomerat bedeckt.

Ohne den Weg zu verlassen, kommen wir wieder zu den mit Backsteinen verkleideten Kunststoffrohren. Etwas weiter erreichen wir einen Erdweg mit zwei Abzweigungen, eine nach rechts und eine nach links. Wir nehmen jedoch keine dieser Abzweigungen, sondern den engen Weg vor uns in Richtung NO. Dieser führt uns bergab, zwischen kleinblättrigen Drüsenfruchtsträuchern und parallel zu einer Trockensteinmauer auf der rechten Seite.

Auf der Rechten Seite kommt ein Haus mit einem sehr großen Kastanienbaum und wir biegen auf einen steilen Weg in Richtung Las Lagunetas ab. Hier gehen wir auf einer betonierten Straße bergab, auf der wir zur Generalstraße (GC-21) kommen, gegenüber der ein gepflasterter Weg zur Kirche führt.

An der Kirche von Las Lagunetas, die dem Heiligen Bartholomäus und dem Herzen Marias geweiht ist, endet die Route. Der Ort ist u. a. wegen seiner Mühlen und Bäckereien bekannt. Von dieser Kirche aus kommt man über den Kirchplatz in Richtung zur Schlucht nach La Yedra und Utiaca (Route 5. Las Lagunetas- Utiaca).

(1) Hierbei handelt es sich um eine neue Rohrleitung, die parallel zum Weg verläuft.

Zusätzliche Informationen zur Strecke

Traditionelle Bäckerei

Brot stellt bei der heutigen Ernährung der kanarischen Bevölkerung ein Grundnahrungsmittel dar und hat in vielen Fällen den Gofio von früher ersetzt. Das Brot wird in den mittleren Höhenlagen hergestellt und ist aufgrund der Zugabe von wildem Fenchel sehr beliebt. Gelegentlich wird auch Brot mit Ei oder Brot mit Kartoffeln gebacken, ebenso wie eine Reihe von süßem Gebäck mit Schweineschmalz, Weizenmehl und Mandeln.

In der Straße San Francisco Nummer 4, im Ortsteil Las Lagunetas, befindet sich ein alter Brotofen. Dabei handelt es sich um ein ca. 130 m² großes Gebäude aus dem 20. Jahrhundert. Durch die drei Ofentüren kann man sowohl die Backwaren herausnehmen, als auch das Brennholz hineingeben. Der Boden der Bäckerei ist aus Basaltsteinen aus Arucas. Zwar wurde das Originalgebäude nur einmal umgebaut, als der alte Ofen durch einen neuen ersetzt wurde, aber der Zustand ist generell ziemlich gut. In dem alten Ofen werden noch heute Süßwaren und einige auf Holz gebackene Brote zubereitet, die sonntags auf dem Bauernmarkt von San Mateo verkauft werden. Das Mehl wird von Hand zum Teig verarbeitet, eine sehr harte Arbeit, aber das so zubereitete Brot unterscheidet sich in Textur, Konsistenz und Geschmack von dem der industriellen Brotfabriken.

Die Mühlen von Las Lagunetas




Molino de los Ortega bzw. Boca del Túnel

Diese Mühle stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird noch heute als Gofio-Mühle verwendet. Sie befindet sich in der Schlucht La Mina, auf der Höhe der Degollada de Los Molinos. Sie ist sehr gut erhalten, allerdings sind an der ursprünglichen Struktur einige Umbauarbeiten vorgenommen worden. Der letzte Umbau wurde 1971 von dem derzeitigen Eigentümer, Manuel Sánchez Rodríguez, vorgenommen. Die Mühle wird mithilfe des Wassers aus dem Tunnel La Mina, also mit Hydraulikenergie, bewegt, das der Gesellschaft Heredad de Las Palmas gehört. Am unteren Teil des Gebäudes kann man das Mühlrad mit seinen Flügeln sehen.

Molino de Abajo, del Túnel bzw. de La Cumbre

Diese Mühle stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist nur 16 m2 groß. Heutzutage ist sie verlassen. Sie befindet sich in einer Gegend mit der Bezeichnung Era de Pata, an der Degollada de Los Molinos, in der Schlucht La Mina, ganz in der Nähe von Las Lagunetas.

Molino de Cho Gutiérrez, Huerta del Molino bzw. Molino de Enmedio de Las Lagunetas

Eine Mühle aus dem 19. Jahrhundert, genauer gesagt, sie wurde im Jahre 1874 errichtet und war fast bis Ende des 20. Jahrhunderts in Gebrauch. Sie ist 60 m² groß und ist derzeit verlassen, wie aus dem Foto zu ersehen ist. Sie befindet sich 100 Meter von der Hausnummer 20 der Straße La Longuera entfernt. Hier beginnt ein Weg, der uns zu der genannten Mühle führt, innerhalb Schlucht La Mina auf der Höhe von Las Lagunetas. Auf der Außenseite befindet sich das 15 m hohe Becken, mit dem das Mühlrad gespeist wird. Damit wird eine Leistung von 8 PS erzielt oder, anders ausgedrückt, man kann in acht Stunden bis zu 300 kg Gofio mahlen. Sie besteht aus drei Räumen: der Röstraum, das Lager und der Mühlenraum mit den Maschinen.

(QUELLE: DÍAZ RODRÍGUEZ, J.M (1989): Los molinos de agua en Gran Canaria (Die Wassermühlen auf Gran Canaria). Cabildo de Gran Canaria. Las Palmas de Gran Canaria).


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