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Home >> Vega de San Mateo >> Degollada de Becerra - Cueva Grande (Spur nº02)
Ruta 01: Siete Fuentes - San Mateo

Degollada de Becerra - Cueva Grande

GENERELLE HINWEISE. Diese Gegend ist den Passatwinden ausgesetzt, die dafür sorgen, dass das ganze Gebiet beinahe ständig feucht ist. Im Verlauf des Weges von den obersten Höhenlagen hinab in die oberen Bereiche der mittleren Höhenlagen stellt man eine senkrechte Stufung fest, sowohl im Hinblick auf die Vegetation, als auch bezüglich der Witterungsbedingungen.

Generell gibt es in dieser Gegend speziell im Winter umfangreiche Niederschläge, gelegentlich sogar in Form von Schnee, die normalerweise von mäßigen Winden begleitet sind. Während des restlichen Jahres, außer in den Sommermonaten, ist die Temperatur hauptsächlich frisch und sinkt üblicherweise in der Nacht ab.

Die Vegetation passt sich an die unterschiedlichen Klimaverhältnisse an und ist entsprechend ebenfalls abgestuft. Im oberen Bereich herrschen die kanarischen Pinien vor, die hier aufgeforstet wurden – wie z. B. im Pinienwald Llanos de Ana López, der derzeit als Freizeit- und Vergnügungsort eingerichtet ist. Die Aufforstungen erfolgten Mitte des vergangenen Jahrhunderts, denn bis vor knapp 40 Jahren befand sich hier Weideland, auf dem üblicherweise das Vieh graste. In den Pinienhainen ist ein Unterholz ausgebildet, das hauptsächlich aus Geißklee, kleinblättrigen Drüsenfruchtsträuchern und anderen, für dieses Ökosystem typischen Strauchgewächsen besteht. Daneben gibt es auch Spezies der Art Hypericum und Farne, also Pflanzen, die biologische Anzeichen für die hervorragenden Feuchtigkeitsbedingungen in der Gegend bilden.

Je weiter wir nach unten kommen und uns der Umgebung von Cueva Grande nähern, ändert sich der Pflanzenwuchs. Die Pinien verschwinden fast und machen Platz für andere Pflanzen wie Sträucher und Büsche. Hier kommen z. B. häufiger Arten wie kleinblättriger Drüsenfruchtstrauch, Geißklee, kanarischer Natternkopf und Zwergginster vor.

Ab dem mittleren Abschnitt der Strecke wird in der Landschaft der menschliche Einfluss immer spürbarer, d. h., wir finden Weideland, auf dem die Tiere grasten, alte Trockensteinmauern und Terrassenfelder, die jedoch nicht mehr genutzt werden. In Cueva Grande kann man noch Schafsherden sehen, die eine Weide nach der anderen abgrasen und immer wieder weiterziehen, um frisches Gras zu finden (Wandertierhaltung).

In dem Örtchen Cueva Grande hat die landwirtschaftliche Tätigkeit noch überlebt, wenn auch weniger intensiv als früher. Die Erträge aus der Landwirtschaft ergänzen das Familieneinkommen. Die Viehzucht ist heute zwar nur noch in sehr geringen Ausmaßen vorhanden, liefert aber nach wie vor köstlichen Schafs- und Ziegenkäse. Die Bevölkerungszahl hält sich mehr oder weniger stabil und die Einwohner zeichnen sich durch ihren gastfreundlichen Charakter sowie ihr „volkstümliches Wissen“, das durch mündliche Überlieferung weitergegeben wurde.

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Landkarte

(Zum Vergrößern bitte auf die Karte klicken) Plano del camino

Streckenmerkmale

(Zum Vergrößern bitte auf die Karte klicken) Perfil del camino
Wegbeschreibung

Degollada de Becerra - Cueva Grande

Vom Aussichtspunkt Degollada Becerra aus gehen wir auf einem etwas undeutlichen Erdweg in Richtung Süden und nähern uns auf ebenem Weg zwischen Pinien einem Haus, das auf der linken Seite unseres Weges steht. Wenn wir an diesem Haus vorbei sind, sehen wir einen gepflasterten Weg, der von den obersten Höhenlagen zum Ortsteil La Culata hinabführt. Wir gehen weiter bis zur asphaltierten Straße, der wir ca. 700 Meter folgen. Eine zweite Weggabelung nach links führt zu einem Erdweg, an dem eine Viehtränke zu sehen ist.

Wir verlassen die asphaltierte Straße und folgen diesem Weg in Richtung NO, ohne auf die Abzweigungen nach links und rechts zu achten, ebenso wenig wie die Einfahrten zu privaten Landgütern, von denen einige von Mauern umgeben sind. Nach etwa fünf Minuten kommen wir an einem Teich vorbei, der auf der rechten Seite des Weges liegt. Hier umgibt uns eine Pflanzenwelt, die von Geißklee, kleinblättrigen Drüsenfruchtsträuchern, Kastanien- und Apfelbäumen bestimmt ist.

Der Weg führt uns zu einer Schweinefarm, bei der wir nach links abbiegen müssen. Wir kommen an einem Eukalyptusbaum und zwei Pappeln vorbei und gehen weiter bis zu einem Brunnen, der mit einem Giebeldach bedeckt ist. Dort gegenüber sehen wir zwei Pfeiler, die mit einer Kette den Durchgang versperren. Hier beginnt der Weg durch eine enge, kleine Schlucht, an dem auf der rechten Seite eine Steinmauer und ein Zaun entlang führen.

Wenn wir auf einen breiteren Weg stoßen, der in unserer Laufrichtung auf der rechten Seite liegt, sehen wir einen Pinienhain mit Unterholz aus Farn und Affodil, was ein eindeutiges Zeichen dafür ist, dass dieser Hang auf der Schattenseite liegt. Auf der linken Seite dagegen ist die Sonnenseite, die hauptsächlich von Geißklee und kleinblättrigen Drüsenfruchtsträuchern bewachsen ist. Wir kommen zu einer weiteren Viehtränke und nehmen den engeren Weg daneben, der sich durch die Ebene parallel zum Verlauf der Schlucht zieht. Auch hier befindet sich ein Zaun, an dem wir entlang gehen und den wir immer links haben.

Der Weg verlässt allmählich den Grund der Schlucht, die immer tiefer wird, je weiter wir kommen – diese Schlucht trägt den Namen Barranco del Sao – und wir gelangen zu einem kleinen Sattel, von dem aus wir rechts den Ortskern von Cueva Grande sehen können.

Von hier aus geht der Weg weiter bergab und wird streckenweise von einer kleinen Trockensteinmauer begleitet. In der Ferne sehen wir San Mateo. Nachdem wir den Pinienwald hinter uns gelassen haben, stoßen wir auf diesem Streckenabschnitt nur noch auf vereinzelte Pinien. Der Weg führt weiter in Serpentinen bergab bis zu einer Einfahrt zu einem Landgut, wo wir nach links abbiegen und danach bei einer weiteren Abzweigung nach rechts auf einem betonierten Weg weitergehen. Wenn wir auf diesem Weg den Stausee La Siberia sehen, gehen wir am Zugang zum Wehr, der nach rechts abbiegt, vorbei und bleiben auf dem Weg bis zur asphaltierten Straße. So kommen wir nach Cueva Grande.

Zusätzliche Informationen zur Strecke

Der kleinblättrige Drüsenfruchtstrauch (Adenocarpus foliolosus)

Hierbei handelt es sich um eine endemische Pflanze der Kanaren, einen Busch, der bis zu vier Meter Höhe erreichen kann und häufig in den Pinienwäldern auf den westlich gelegenen Inseln, einschließlich Gran Canaria, vorkommt. Er wächst speziell in den feuchteren Gegenden im Norden der Insel. Diese Spezies ist sehr invasiv und an harte Bedingungen angepasst. Die Pflanze hat gelbe Blüten mit drüsenlosem Kelch und seidig behaarten Blütenblättern, drüsenhaltige Blätter und junge Schoten. Die Blütezeit dauert von Ende des Winters bis Mitte des Sommers.

Die Pflanzenart ist ein deutlicher biologischer Hinweis darauf, dass mehr oder weniger viele Rinder vorhanden sind. Sie ist von den Viehzüchtern der Inseln traditionell als Futter und Einstreu zur Liegefläche für das Vieh benutzt worden und erzeugt erstklassigen Dung.

Die traditionelle Käseherstellung

Die Kanaren sind die Region in Spanien, wo der meiste Käse in traditioneller Weise hergestellt wird, und wo dieses Produkt auch am meisten verbraucht wird. Nicht umsonst ist Käse immer eine Zutat von grundlegender Bedeutung in der Kost der Insel gewesen und ist dies auch heute noch. Viele typische Gerichte unserer Gastronomie enthalten Käse als Beilage, der zudem in verschiedenen Formen erhältlich ist: gereift, jung, geräuchert, der typische Blütenkäse, mit Gofio, mit Paprika usw.

Auf den Kanaren geht die traditionelle Käseerzeugung bis in die Zeit kurz nach der Eroberung durch die Kastilier zurück, denn die früheren Ureinwohner kannten dieses Produkt noch nicht. In fast allen kanarischen Familien gab es zwei oder drei Ziegen, die einen Teil der täglichen Nahrungsmittel beisteuerten. Schon die Kleinsten lernten schnell, die Ziegen zu melken und es waren die Frauen, die den Käse herstellten.

Der Handwerkerverband der Käsehersteller geht davon aus, dass ein Käse dann als traditionell eingestuft werden kann, wenn dieser von einem Käser in traditioneller Art mit Milch hergestellt wurde, die entweder aus der eigenen Produktion stammt oder von Viehzüchtern aus derselben Gemeinde oder der Umgebung gekauft wurde. Die verwendete Milch sollte am besten roh sein und sie wird zur Herstellung von natürlichen und traditionellen Erzeugnissen verwendet. Derzeit werden die traditionell hergestellten Käsesorten auf den Kanaren als ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Inseln angesehen.

Diese Handwerkstradition ist schon immer von besonderer Bedeutung für das Gebiet von Vega de San Mateo, Tejeda und Valsequillo gewesen, wo die Käseherstellung ihren speziellen Charakter hat. Nicht umsonst nimmt der hiesige Käse eine hervorragende Stellung innerhalb der meistverbrauchten Käsemarken auf den Kanarischen Inseln ein und einige von ihnen wurden schon bei Käseproben der Insel, der Region und sogar für ganz Spanien mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

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